Tankstellen-Mitgliederversammlung in Schleswig-Holstein
30. Juni 2017Verschlafen Deutschlands Spritverkäufer die Zukunft?
11. August 2017Seit sieben Jahren geht die Zahl der Überfälle auf Tankstellen kontinuierlich zurück und lag im Jahr 2016 mit 571 registrierten Fällen (2015: 636) im gesamten Bundesgebiet auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung Deutschlands.
Auf diese erfreuliche Entwicklung verwies jetzt der Zentralverband des Tankstellengewerbes nach Auswertung der Kriminalstatik des Jahres 2016. ZTG-Geschäftsführer Jürgen Ziegner sieht mehrere Gründe für den Rückgang der Überfälle: „Zum einen greifen die vorhandenen Sicherheitskonzepte immer besser, zum anderen werden sie bei potentiellen Tätern auch immer bekannter. Dass an Tankstellen wegen der konsequenten Abschöpfung der Kassenbestände nur wenig und bei gesicherten Kassensystemen gar kein Bargeld zu erbeuten ist, ist inzwischen nämlich häufig Thema in den Medienberichten gewesen.“
In früheren Jahren lag das Risiko für eine Tankstelle, überfallen zu werden, in Großstädten und Ballungszonen wesentlich höher ist als in ländlichen Bereichen. Für 2016 gilt dies nicht mehr. Bei den früheren „Spitzenreitern“ in Bezug auf das Überfallrisiko, Berlin und Hamburg und Berlin, haben sich die Fallzahlen halbiert bzw. gingen sie gar um zwei Drittel zurück (Hamburg). Die Bandbreite ist inzwischen recht gering. Im Durchschnitt liegt das Überfallrisiko bei knapp 4 %, den Höchststand musste das Saarland mit 6,9% verzeichnen, am sichersten sind Tankstellen in Bayern mit einem Risiko von knapp unter einem Prozent.
Steigende Überfallzahlen gab es in Hessen und in Niedersachsen. Jürgen Ziegner: „Allerdings stieg dort auch die Zahl der aufgeklärten Fälle, was dafür sprechen könnte, dass ein erheblicher Anteil der Überfälle von Mehrfachtätern begangen wurde.“
Damit keine Missverständnisse entstehen, ein kurzer Hinweis zu den Aufklärungsquoten: Aufgeklärt bedeutet in der Statistik, dass nach polizeilicher Einschätzung innerhalb des Berichtszeitraums ein Tatverdächtiger mit hinreichendem Tatverdacht ermittelt wurde. Fälle, die erst in den folgenden Jahren aufgeklärt werden, gehen nicht in die Statistik ein.
Bundesweit stieg die Aufklärungsquote von 56,3 in 2015 auf 56,7 % im Jahr 2016. Weitere Zahlen können Sie diesem statistischen Material entnehmen.