Schiedsstelle für das Tankstellengewerbe auf der Zielgeraden
2. Dezember 2015Wie viele Münzen muss eine Tankstelle eigentlich annehmen? Und können Tankstellen 500-Euro-Scheine einfach ablehnen?
3. Mai 201622 jugendliche Flüchtlinge hatten am 17.03.2016 Gelegenheit, sich vor Ort über Ausbildungsmöglichkeiten an einer Tankstelle zu informieren. Zu dem Tag der offenen Tür hatte Ulrich Verbrüggen eingeladen, Betreiber einer großen Westfalen-Station in Köln-Bocklemünd und Vorstand im regional zuständigen Mitgliedsverband des ZTG, dem Fachverband Tankstellen-Gewerbe e.V. (FTG), Bonn. Der Verband kooperiert seit Dezember 2015 mit dem Bonner Verein Ausbildung statt Abschiebung (AsA) e.V.. Dieser setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, jugendlichen unbegleiteten Flüchtlingen eine Lebensperspektive zu bieten und begleitet sie u.a. auf der Suche nach Praktika- und Ausbildungsplätzen. Diese Arbeit möchte der FTG unterstützen, indem er Praktika- und Ausbildungsplätze an Tankstellen vermittelt.
Auf der großen Westfalen-Station konnten die Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 27 Jahren, die u.a. aus Syrien, dem Iran, Afghanistan und Guinea stammen, hinter die Kulissen einer großen Tankstelle blicken. Ulrich Verbrüggen informierte nicht nur über die verschiedenen Ausbildungsberufe vom Tankwart bis zum Einzelhandelskaufmann, sondern auch über die unterschiedlichen Kraftstoffsorten, die Waschanlagentechnik und das Kassensystem.
Der 19jährige Shyqyri Harapej aus Albanien hat sich bereits in seinem Heimatland mit der Reparatur von Motorrädern und Fahrrädern beschäftigt. „Die Arbeit an der Tankstelle finde ich interessant. Ich würde gern ein Praktikum an einer Station machen“, stellte er am Ende der Informationsveranstaltung fest.
Tankstellenbetreiber Verbrüggen freute sich über die vielen Fragen und das Interesse der Jugendlichen: „Einige Jugendliche würden am liebsten schon morgen bei mir arbeiten. Wir werden uns jetzt bemühen, sie an Stationen in der Nähe ihrer Wohnorte zu vermitteln“. Und auch Sarah Ben Mansour, Leiterin des AsA-Bewerbungszentrums, war zufrieden: „Unser Ziel ist es, jugendlichen Flüchtlingen von der ersten Minute an Bildung und berufliche Kompetenz zu vermitteln, denn diese sichern ihre Zukunft und zwar unabhängig davon, ob sie in Deutschland bleiben oder in ihr Heimatland zurückgehen. Und wir freuen uns über jeden, der uns dabei unterstützt“.
Wer in der Umgebung von Bonn eine Tankstelle betreibt und sich vorstellen kann, einem jungen Flüchtling ein Praktikum zu ermöglichen, kann sich an den FTG e.V. wenden. Er vermittelt gerne den Kontakt zum AsA e.V..